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Bei Motiven mit sehr starken Helligkeitsunterschieden kann es zur Über- bzw. Unterbelichtung von Bildbereichen kommen, wenn der Kontrastumfang den Dynamikbereich der Kamera übersteigt. So können helle Bildbereiche wie z. B. Wolken als homogene weiße Fläche im Bild wiedergegeben werden, obwohl mit dem Auge deutlich eine Struktur vorhanden war. Die Ursache hierfür ist eine Überbelichtung dieser hellen Bildbereiche. Auch die dunklen Bildbereiche können zur homogenen schwarzen Fläche werden. Dabei gehen Farbe und Struktur verloren. Die Ursache hierfür ist eine Unterbelichtung der dunklen Bildbereiche.

Die folgende Aufnahme zeigt eine Motivsituation mit sehr hohem Kontrastumfang. Die abgebildete Person befindet sich im Schatten der Hintergrund wird von der Sonne direkt angestrahlt. Die Farben und die Struktur der farbig gekachelten Wand im Hintergrund gehen verloren.

 

Porträt mit überbelichtetem Hintergrund – Hoher Kontrastumfang
Porträt mit überbelichtetem Hintergrund – Hoher Kontrastumfang

 

Zur Beurteilung der Belichtung sollten Sie das Histogramm nutzen. Dieses gibt Aufschluss über die Helligkeitsverteilung im Bild. Ein Histogramm zur Belichtung zeigt von links nach rechts die Häufigkeit von schwarzen, dunklen, helleren, hellen bis zu weißen Pixeln im Bild. Hier finden Sie weitere Informationen, wie ein Histogramm interpretiert wird.

Histogramm - überbelichtetes Foto

Das Histogramm zum Bildbeispiel zeigt, dass die hellen Bereiche (rechts) angeschnitten sind. Bildbereiche, die weiter rechts liegen, werden überbelichtet und enthalten zumindest bei Aufnahmen im JPG-Format keine weitere Informationen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von ausgebrannten oder ausgefressenen Lichtern. Eine Minus-Korrektur der Belichtung bei der Aufnahme, würde auch die dunklen Bereiche weiter abdunkeln. Die porträtierte würde dadurch evtl. unterbelichtet. Daher wurde bei der Belichtung auf eine Minus-Korrektur verzichtet.

Die roten Flächen im folgenden Bild markieren die überbelichteten Bereiche. In diesen Bildbereichen stehen (zumindest bei JPG-Aufnahmen) keine Informationen zur Farbe oder zur Struktur zur Verfügung.

 

Überbelichteter Hintergrund – Überbelichtungswarnung rot
Überbelichteter Hintergrund – Überbelichtungswarnung rot

 

Für das folgende Foto wurde die RAW-Datei verwendet. Eine Korrektur der Lichter in Adobe Photoshop Lightroom zeigt, dass der Dynamikbereich der Kamera ausreichend groß ist und eine Korrektur der hellen Bereiche in diesem Fall möglich ist.  

 

Aufnahme im RAW-Format – Korrigierte Lichter mit Adobe Photoshop Lightroom
Aufnahme im RAW-Format – Korrigierte Lichter mit Adobe Photoshop Lightroom

 

Nutzen Sie bei Motiven mit großem Kontrastumfang das RAW-Format. Damit können Sie je nach Dynamikbereich ihrer Kamera über- oder/und unterbelichtete Bereiche korrigieren. Hier finden Sie weitere Informationen zum JPG- und RAW-Format.

Mögliche Problemlösungen bei hohem Kontrast

  • Nutzen Sie bei Motiven mit großem Kontrastumfang das RAW-Format
  • Konzentration auf die Helligkeit der bildwichtigen Bildbereiche (meist, jedoch nicht immer, Belichtung auf die hellen Bildbereiche - “ siehe Artikel "Belichten auf die Lichter?)“ - hierzu kann die Anpassung des Messverfahrens oder eine Belichtungskorrektur notwendig sein.
  • Evtl. die Dynamikerweiterung der Kamera aktivieren
  • Evtl. nachträgliche Korrektur der durch Bildbearbeitung am Computer oder durch die entsprechende Entwicklung des analogen Film- und Bildmaterials
  • Aufhell-Blitz oder eine andere Lichtquelle
  • Belichtungsreihen
  • HDR / HDI (siehe Artikel "HDR")
  • Grauverlaufsfilter

Beachten Sie, dass nicht jede oben aufgeführte Methode für jede Motivsituation geeignet ist. So eignen sich zum Beispiel Belichtungsreihen vor allem für Stativaufnahmen von unbewegten Motiven.

 

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