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Bei allen Kameras, bei denen das Bildformat kein Seitenverhältnis von 1:1 aufweist  (wie z. B. 6x6), muss man sich vor der Aufnahme entscheiden, ob die Aufnahme im Quer- oder Hochformat gestaltet werden soll. Das Bildformat wirkt sich entscheidend auf die Bildgestaltung aus.

Häufig wird das Querformat bei Landschaftsaufnahmen eingesetzt. Je nach Wahl des Formats kann ein Foto mit dem gleichen Motiv unterschiedliche Wirkung auf den Betrachter entwickeln.

Kino und Fernsehen zeigen uns, dass es durchaus möglich ist sich auf ein Format zu beschränken. Auch in der Fotografie kann es sinnvoll sein, sich auf ein Format zu konzentrieren. Vor allem wenn die Aufnahmen z. B in einer  Beamer-Präsentation oder einer Dia-Show präsentiert werden, kann der Wechsel zwischen Hoch- und Querformat sehr störend wirken. Auch für Webgalerien kann dies erfolgreich eingesetzt werden. Die Seite Weltenblicke.de mit ihren tausenden Reisefotos im Querformat zeigt dies eindrücklich.

Die Begrenzung auf ein Format kann auch als gute fotografische Übung genutzt werden. Fotografieren Sie doch einfach einen Tag mal nur im Quer- und den anderen Tag im Hochformat. Gehen Sie in beiden Fällen jedoch nicht den typischen Quer- oder Hochformat-Motiven aus dem Weg. Versuchen Sie trotz ungewohntem Seitenverhältnis das Bild bewusst zu gestalten.

 

Das folgende Motiv einer Küstenlandschaft im Westen Frankreichs bietet sich auf den ersten Blick für eine Aufnahme im Querformat an. Durch das Weitwinkel, die niedrige Kameraposition und dem hoch angeordneten Horizont treten die Steine des Strandes in den Vordergrund. Hierdurch wird gleichzeitig Weite und räumliche Tiefe vermittelt. Eine kleine Blendenöffnung (f/16) sorgt für die nötige Schärfentiefe.

Strand – Bretagne – Frankreich 2010

Das folgende Foto zeigt dasselbe Motiv wie das vorangegangene Beispiel. Durch den Wechsel vom Quer- zum Hochformat wird der Effekt der räumlichen Tiefe gesteigert. Eine vergleichbare Wirkung könnte auch mit einer kürzeren Brennweite erreicht werden. Beide Aufnahmen wurden mit einer Brennweite von 24mm aufgenommen.

Strand – Bretagne – Frankreich 2010

 

Ein Beispiel dafür, dass hohe Motive nicht zwingend im Hochformat und breite Motive nicht im Querformat aufgenommen werden müssen, zeigt das folgende Motiv.

In hohen Bögen überspannt das Eisenbahnviadukt Morlaix. Die ausgewählte Hochformataufnahme lässt die Ausmaße des Bauwerks und auch die Höhe lediglich erahnen.

Viadukt – Morlaix - Bretagne – Frankreich 2010

Im Querformat wirkt das Bauwerk wuchtiger. Die durch die Kameraneigung stärker hervortretenden stürzenden Linien vermitteln die imposante Höhe des Bauwerks. Wesentlich für die Bildwirkung sind zudem die Wolken, sie verstärken die zum Himmel strebende Wirkung.

Viadukt – Morlaix - Bretagne – Frankreich 2010

 

Die folgenden Aufnahmen zeigen, dass durch den Formatwechsel der Bildausschnitt spürbar verändert wird und Bilddetails hinzugefügt bzw. weggelassen werden können.

Ruderboot Bretagne

Der in diesem Foto sichtbare Zebrastreifen verändert die Wirkung der Aufnahme entscheidend.

Ruderboot Bretagne

 

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