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Der Dreheffekt ist eine besondere Form des Wischeffekts. Diese Technik eignet sich für viele Motive und  bietet zahlreiche Möglichkeiten für eindrucksvolle Fotos

Zone Dreißig – Dreh-Effekt
Zone Dreißig – Dreh-Effekt

Um den gezeigten Dreh-Effekt zu erreichen, wird die Kamera während der Aufnahme vom Fotografen gedreht, wodurch bei entsprechender Drehgeschwindigkeit und Belichtungszeit radiale Streifen um den Drehpunkt im Foto erzeugt werden. Dieser fotografische Effekt kann bei verschiedensten Motiven (Portrait, Landschaft, Architektur, Sport …) eingesetzt werden.  

Der Zufall spielt bei Fotos mit Dreh-Effekt eine wichtige Rolle. Je nachdem, wo die Drehachse bei der Aufnahme liegt, ist auch der Mittelpunkt der Drehung in der Aufnahme verschoben. Wenn die Drehachse bei der Aufnahme mitten durchs Objektiv verläuft, dann liegt auch der Mittelpunkt der Drehung in der Mitte des Fotos – das ist jedoch eher sekundär, vor allem bei Freihandaufnahmen ist es nur schwer zu steuern. Probieren Sie es einfach aus. Den Reiz dieser Technik machen auch die überraschenden Bildergebnisse aus. Meine besten Ergebnisse hatte ich bei den Aufnahmen zu diesem Artikel, wenn ich die Kamera nicht wie gewohnt mit einer Hand gehalten habe, sondern mit beiden Händen rechts und links der Kamera. Die Aufnahmen wurden mit einer spiegellosen Systemkamera mit Display gemacht. Auch meiner Sicht bietet sich bei diesen Experimenten das Fotografieren über Display an. Das Drehen der Kamera mit Blick durch den Sucher ist wohl nicht jedermanns Sache und ohne Display ist man noch mehr auf den Zufall angewiesen (geht aber auch).

 

Praktische Umsetzung des Fototipps

  • Modus – Verwenden Sie die Blendenautomatik S (TV bei Canon). In diesem Modus können Sie bequem die Belichtungszeit einstellen und die Kamera übernimmt den Rest.
  • Belichtungszeit lag bei allen in diesem Artikel gezeigten Aufnahmen bei 1/25 Sekunde. Dieser Wert kann als Ausgangswert genutzt werden, je nach Ihren Bildergebnissen, können Sie die Zeit verlängern oder verkürzen. Die „optimale“ Zeit hängt von Motiv, Brennweite, Distanz und Drehgeschwindigkeit ab.
  • Was im Zentrum der Drehung liegt wird am schärfsten dargestellt, daher ist von Vorteil, wenn dort etwas Auffälliges ist (z. B. Blume, Verkehrsschild, Gesicht…)
  • Aktivieren Sie den Serienbildmodus – dadurch erhöhen Sie die Chancen auf gelungene Bilder.
  • Experimentieren Sie bei den Aufnahmen auch mit unterschiedlichen Brennweiten. Die vorliegenden Fotos wurden mit einer Brennweite von 22mm mit einer APS-C-Kamera (spiegellose Systemkamera)  gemacht. Dies entspricht 35mm (Kleinbildäquivalent) im Kleinbildformat bzw. Vollformat.
  • Fokussierung – Hier bietet sich die manuelle Fokussierung an, vor allem wenn mehrere Aufnahmen vom gleichen Motiv mit gleicher Distanz gemacht werden. Es geht jedoch auch mit Autofokus.
  • Wenn Ihre Kamera oder das genutzte Objektiv einen Bildstabilisator hat, würde ich den Bildstabilisator zu Testzwecken deaktivieren. Vergleichen Sie die Aufnahmen, wenn es keinen positiven Effekt hat, empfehle ich, damit man es nicht vergisst, den Bildstabilisator sofort wieder zu aktivieren.

Lust auf mehr? Theorie und Praxis verbinden? Ich würde mich freuen, Sie in meinen Fotokursen und Workshops für Anfänger und Fortgeschrittene in Zürich begrüßen zu dürfen. Weitere Informationen finden Sie unter: www.kleine-fotoschule.ch.

Es gibt zahlreiche Motive für diesen Effekt. Die folgenden Fotos sind innerhalb von vier Minuten auf dem Weg zur Kindergrippe entstanden. Probieren Sie es aus, es lohnt sich. Vor allem für Anfänger bietet der Dreh-Effekt eine gute Möglichkeit, um sich mit der Wirkung von Bewegung und Belichtungszeiten vertraut zu machen.

 

Fotobeispiele - Dreh-Effekt

Blüten – Dreh-Effekt
Blüten – Dreh-Effekt

 

Birke schräg – Dreh-Effekt
Birke schräg – Dreh-Effekt

 

Birke vertikal – Dreh-Effekt
Birke vertikal – Dreh-Effekt

 

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