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Das Vorgehen beim Fotografieren ist vergleichbar mit der Fotografie zur "Blauen Stunde". Aufgrund des schwachen Lichts, das nachts zur Verfügung steht, muss meist mit Stativ gearbeitet werden. Die ISO-Zahl sollte wenn möglich wegen der besseren Bildqualität auf einem niedrigen Wert belassen werden.

Sollte die Aufnahme trotz Nutzung der längsten Belichtungszeit unterbelichtet sein, so muss der ISO-Wert entsprechend erhöht werden. Die Kamera sollte während der Aufnahme absolut erschütterungsfrei stehen. Das heißt, die Kamera muss auf einer stabilen Unterlage abgestellt oder zur leichteren Bildgestaltung auf einem Stativ befestigt werden. Auch die Nutzung eines Fernauslösers bzw. des Zeitauslösers der Kamera ist zu empfehlen. Bei der Nutzung einer Spiegelreflexkamera sollte die Spiegelvorauslösung aktiviert werden. Bitte beachten Sie, dass Bildstabilisierungssysteme bei Stativaufnahmen keine Wirkung zeigen und unter Umständen zu unscharfen Aufnahmen führen können. Beachten Sie hierzu die Herstellerangaben oder deaktivieren Sie diese Systeme für die Dauer der Stativnutzung.

Bei extremer Dunkelheit und sehr langen Belichtungszeiten ist die analoge Fotografie in vielen Fällen der Digitalfotografie überlegen. Während eine lange Belichtungszeit bei der Digitalfotografie zu Bildrauschen führen kann, tritt dieses Problem in der Analogfotografie nicht auf. Bei der Belichtungssteuerung muss in der analogen Fotografie jedoch der Schwarzschildeffekt beachtet werden. Dieses Phänomen tritt bei längeren Belichtungszeiten auf und kann zu unterbelichteten Aufnahmen führen. Bei langen Belichtungszeiten sollten Sie daher Belichtungsreihen machen, um das Verhalten des verwendeten Materials bei den verwendeten Belichtungszeiten zu überprüfen. Weitere Informationen zum Schwarzschildeffekt finden Sie unter wikipedia.org/wiki/Schwarzschild-Effekt.

 

Tipp

Aufnahmen zur Blauen Stunde sind meist wirkungsvoller, als Aufnahmen die bei schwarzem Nachthimmel aufgenommen werden. Viele so genannte Nachtaufnahmen werden daher nicht bei absoluter Dunkelheit gemacht, sondern in der Blauen Stunde. Hierbei handelt es sich um eine Lichtstimmung, die kurz vor Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang auftreten kann. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im Artikel "Blaue Stunde".

 

Auch Reflexionen auf Wasserflächen oder auf z. B. regennasser Straße ergeben bei Nachtaufnahmen interessante Aufnahmen.

Malecón bei Nacht - Havanna - Kuba 2008

Malecón bei Nacht - Havanna - Kuba 2008

 

Das folgende Bild zeigt New York im Frühjahr 2001. Die Aufnahme zeigt deutlich den von der Stadt erhellten Nachthimmel (Lichtverschmutzung). Eine derartige Lichtsituation wäre, abgesehen von dem bedeckten Himmel, sehr problematisch für die Astro-Fotografie. Durch die Wasserfläche des Hudsons und die Reflexionen der künstlichen Lichtquellen erhält das Bild ein weiteres interessantes Element. Die Bewegungen der Wasseroberfläche bewirken angesichts der langen Belichtungszeit eine Weichzeichnung der Reflexionen.

Nachtaufnahme - New York 2001

Nachtaufnahme - New York 2001

Lust auf mehr? Weitere wertvolle Praxistipps zur Nachtfotografie bekommen Sie in meinen Praxis-Workshops mit der kleinen Fotoschule CH in Zürich. Weitere Infos hierzu finden Sie unter: www.kleine-fotoschule.ch.

Hier finden Sie eine kurze Zusammenfassung zur Fotografie bei Nacht und blauer Stunde als PDF - Nachtfotografie.pdf

 

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