Die richtige Belichtung in der Digitalfotografie!?
Bei Digitalfotografie stehen sich in Bezug auf die richtige Belichtung verschiedene Methoden bzw. Philosophien gegenüber.
Methode 1 (Belichtung auf die Lichter)
- Hierbei wird versucht die Zeichnung in den hellen Bereichen des Bildes zu bewahren („Ausfressen“ der Lichter wird vermieden). Hierzu sollte auf die helleren Bildteile belichten werden. Das Bild wird somit je nach Kontrastverhältnis dunkler aufgenommen. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit der Belichtungssteuerung in der analogen Diafotografie. Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass überbelichtete Bereiche nicht oder nur sehr aufwendig nach der Aufnahme korrigiert werden können. Eine Korrektur der dunklen Bildbereiche kann jedoch mit entsprechenden Bildbearbeitungsprogrammen (z. B. Photoshop, Gimp) relativ leicht durchgeführt werden. Nachteil – Bei der Korrektur der dunklen Bildbereiche kann sich evtl. Bildrauschen bemerkbar machen.
Methode 2 (Möglichst hell – unter Vermeidung einer Überbelichtung)
- Diese Methode steht nicht in direktem Widerspruch zur vorher genannten Herangehensweise, dennoch ist die Zielsetzung in Bezug auf das Rauschverhalten, die Kameraempfindlichkeit und die effektive Auflösung der Kamera etwas anders ausgerichtet. Bei dieser, wie auch bei der vorher genannten Methode, ist es von Vorteil die Fotos im RAW-Format aufzunehmen. Hierbei ist das Histogramm in der Bildkontrolle ein unerlässliches Werkzeug. Man versucht bei dieser Methode durch Belichtungskorrektur das Histogramm so weit wie möglich nach rechts zu rücken, ohne dass dieses am rechten Rand angeschnitten wird. Sollte sich das Bild in der Betrachtung als zu hell erweisen, so ist dies kein Mangel, da die hellen Bildbereiche in diesem Fall nicht verloren sind. Über eine Helligkeitskorrektur mit dem entsprechenden RAW-Konverter nach Minus wird nicht nur die Helligkeit korrigiert, auch die Bildqualität in Bezug auf das Rauschverhalten kann so unter Umständen verbessert werden. Dadurch kann künstlich die Empfindlichkeit der Kamera unter den in der Kamera einstellbaren niedrigsten ISO-Wert gesetzt werden. Diese Methode ist auch im Zusammenhang mit Bewegungsunschärfe interessant.
Anmerkung:
Sollten Sie mit schwierigen Lichtsituationen konfrontiert werden, so sollten Sie, falls vorhanden, das RAW-Format bei der Aufnahme nutzen. Diese Bilddateien enthalten mehr Bildinformationen als JPG-Bilder und sind daher meist deutlich besser zu korrigieren.
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